Wie kranke Pferde (nicht) zur Belastung werden – 5 Tipps, die auch Dir helfen

Ich erinnere mich noch an eine Bekannte, die sich vor Jahren ein Pferd gekauft hatte, das kurz darauf lahm war. Sie kaufte sich ein zweites Pferd zum Reiten. Auch dieses war innerhalb kurzer Zeit nur noch zeitweise reitbar. Ich weiß noch, wie ich damals dachte: „bin ich froh dass meine Pferde gesund sind. Zwei kranke Pferde sind ja wirklich kein Spaß“.

Meine Stute war 18 Jahre gesund. Und dann 6 Jahre krank. Ihre Atemwegserkrankung erforderte in den letzten 3 Jahren Intensivpflege mit täglicher Inhalation und Selbstversorgung im Offenstall. Das ging oft weit über meine 20160716_155632Grenzen der körperlichen und psychischen Belastbarkeit.

Inmitten ihrer Erkrankung sagte eine Bekannte zu mir:

„Du hättest schon vor Wochen daran denken müssen, sie zu erlösen.“

Dieser Gedanke war mir tatsächlich so fern, dass er mir völlig neu war. Daran hatte ich bis dahin nie gedacht. Egal wie schlecht der Zustand meiner Stute war. Denn ich wusste, es gibt eine Lösung. Ich muss sie nur finden. Und es hat gedauert. Wir haben viel ausprobiert. Aber ich habe sie gefunden. Viele Wegbegleiter haben vorher aufgegeben. Aber aufgeben ist keine Option – loslassen gehört aber dazu.

Dann wurde mein Wallach krank: Sehnenschaden, wiederkehrende Lahmheiten, fühliges Laufen. Die 800 EUR Tierarztanamnese oder alle 4 Wochen Hufbearbeitung in Kombination mit Osteopathen bei gleichzeitiger Entgiftung und optimierter Fütterung brachten keine Lösung. Die brachte erst eine Tierheilpraktikerin. Seit 1,5 Jahren reite ich ihn nicht. Er soll erstmal gesund werden.

Neulich sagte eine Einstellerin zu mir:

„dass Du das mitmachst ist ja auch nicht selbstverständlich“.

Doch ist es. Für mich. Aber belastend und anstrengend ist es schon. Längst sind das Reiten und der Umgang mit Pferden nicht mehr so unbedarft wie vor 20 Jahren. Viel mehr Aspekte sind in heutiger Zeit wichtig. Der Reiter muss genau hingucken und sich weit aus seiner Komfortzone bewegen wenn er nicht weggucken möchte.

Da ich erfahren musste, dass auch Tierärzte und Hufschmiede/Bearbeiter ihre Wissensgrenzen haben, habe ich mich – gezwungenermaßen – mit 6 verschiedenen Hufbearbeitungsrichtungen auseinandergesetzt. Bücher gelesen, Seminare besucht. Selbst Hufe bearbeitet. In Foren Hilfe gesucht. Verschiedene Fütterungsrichtungen probiert, mir Wissen angeeignet was Pferde eigentlich in heutiger Zeit brauchen. Geräte ausprobiert: Mikrostromtherapie, Tensgeräte und Horizontaltherapie. Das Ergebnis ist, dass ich bei einem hustenden Pferd nicht mehr weghöre. Sofortiges Handeln ist gefragt. Oder mein Pferd nicht mehr 24 Stunden auf satte grüne Weiden stelle. Um keine Hufrehe zu riskieren.

Gestern hatte ich ein GIMG_4276espräch mit einem besorgten Vater: das Tier sei doch zum Reiten angeschafft worden. Aber entweder hustet es oder läuft schlecht. So ginge das nicht weiter. Ich erklärte ihm dass unsere Vorstellungen von robusten Pferden, die mit Gras und Boxenhaltung ein gesundes Leben führen können, veraltet seien.  Hier gilt es, unsere Ideen zu überarbeiten. Denn wir haben hier keine gesunden Kräuterwiesen sondern Monokultur und Rinderleistungsgras für die Massentierhaltung. Das ist nicht gesund für Pferde. Sie brauchen Mineralien, die das Gras nicht liefert aber kein Zucker im Pferdefutter! Und Entgiftung, damit sie die Pestizide, die auf dem Feld nebenan versprüht werden, abtransportieren können.

Die Verantwortung für ein krankes Pferd wiegt schwer. Schwerer als für ein gesundes Tier. Man bewegt sich auf dem relativ schmalen Grad zwischen eigener Verantwortung an der Krankheit durch Resonanz hiermit oder Sorgen und Ängste um das Tier, sowie anderseits die Optimierung der Haltungsbedingungen und Krankheitsneigung des Pferdes. Und dem was tatsächlich zu tun ist, damit das Pferd gesund wird. Und daran zu glauben, dass man eine Lösung findet. Auch wenn man sie noch nicht kennt. Noch nicht weiß, wie.

Immer wieder ist es wichtig zu entscheiden, ob man mal ein paar Tage wegschaut z.B. wenn das Pferd lahmt weil es sich vertreten hat oder ob nun Handlung erforderlich ist. Und wenn ja, wieviel und was? Sich Informationen beschaffen, Neues ausprobieren, Geld investieren.

Längst ist das Pferd eine Investition geworden. Wenn ich meine Pferde vor 20 Jahren nicht gekauft hätte, hätte ich für das Geld jetzt schon eine Eigentumswohnung kaufen können. Aber missen möchte ich keinen Tag und würde es immer wieder so machen. Nur hätte ich gern das Wissen das ich jetzt habe. Denn jetzt reagiere ich eher und präventiv. Sorge für einen guten Säure-Basen-Ausgleich und Entgiftungskuren  damit mir nicht erst die Krankheit meines Pferdes sagt dass etwas nicht stimmt.

Eine Grundvoraussetzung ist, dass der Reiter bewusst mit seinen Gefühlen umgeht. Sorgen und Ängste nicht ein20160806_140747fach hinnimmt sondern sich immer wieder hinterfragt, ob diese jetzt in dem Maß  der aktuellen Situation angemessen sind. Das fällt vielen nicht leicht. Ist aber wichtig. Denn sonst kommt man aus der Sorge um´s Pferd nicht mehr raus. Und kann Veränderungen auf dem Weg zur Besserung nicht wahrnehmen.

Hilfreich ist es, sich inmitten der Sorgenspirale folgende Wahrheiten klar zu machen:

  • Pferde haben unglaubliche Regenerationskräfte. Sie sind dafür geboren, sich selbst zu regenerieren. Denn anders hätten sie keine Überlebenschance
  • Auch wenn ein Pferd krank ist, so ist der überwiegende Teil seines Körpers gesund. Es ist also mehr gesund als krank. Jeder Körper strebt nach Gesundheit. Jede einzelne der Millionen Zellen im Körper. In jedem Moment.
  • Ich trage nur meinen Teil der Verantwortung. Den Teil der Verantwortung meines Pferdes lasse ich bei ihm.
  • Ich helfe meinem Pferd mit meiner permanenten Sorge und Angst nicht. Ich konzentriere mich ab jetzt darauf, was heute gerade gut ist.
  • Kümmere Dich auch gut um Dich. Egal wie es Deinem Pferd geht. Schaffe für Dich Atempausen mit einem pferdefreien Tag, einer Massage oder einem Ausflug.

Auch wenn ich (noch) keine Verbesserung sehe, weiß ich (oder glaube daran oder hoffe zumindest), es gibt eine Lösung! Denn es gibt immer eine Lösung. Ich muss sie nur finden. Dafür brauche ich ggf. mehr Wissen als jetzt, wenn ich die Lösung noch nicht gefunden habe. Das kann ich mir aneignen. Und dann probiere ich verschiedene Wege aus. Und folge dem, der funktioniert.

Mein Gefühl sagt mir, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Wenn ich unsicher bin, nehme ich mir Zeit für mich, um wieder in Kontakt zu kommen zu meinem Gefühl. Und nur meinem. Ich kann Experten fragen aber kein anderer kann mir die Entscheidung abnehmen. Denn es ist mein Weg mit meinem Pferd.

Gestern war img_9254.jpgso ein Durchbruch für mich: mein Pferd läuft nach langwieriger Therapie endlich dauerhaft besser. Ich habe viel dafür getan dass es so ist. Und oft gezweifelt. Denn auch das ist wichtig: Infrage stellen ob das Vorgehen richtig ist. Und dann habe ich (m)eine Entscheidung getroffen. Und jetzt geht die Rechnung auf: Mein Pferd wird wieder ganz gesund.

Ich bin unendlich dankbar für das Wissen das ich hierdurch erlangt habe. Und ich freue mich für mein Pferd dass es ihm gut geht. Ich bin stolz auf mich, dass ich es geschafft habe. Gegen alle Widerstände von außen meinen Weg gegangen bin.

Wenn auch Du in einer schwierigen Lage bist, helfe ich Dir gern, Deinen ganz eigenen Weg zu gehen. Du erreichst mich unter Kontakt 3D-Reiten.

 

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